Raschi Jeschiwa

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Raschi Jeschiwa

Raschi-Jeschiwa als Anbau an die Synagoge in Worms, Synagogenplatz, 67547 Worms

Objektbiografie

Datierung: erbaut 1623/24, 1938 zerstört in Novemberpogromen, 1957 Wiederaufbau der Jeschiwa mit Originalbauteilen; auch die Bodenplatten sind noch aus dem 17. Jahrhundert.

Bedeutung für SchUM

Raschi-Stuhl in der Raschi-Jeschiwa (= Lernort, d.h. jüdisches Lehrhaus). Die Jeschiwa samt Stuhl sind mit dem Namen Raschis verbunden, einem wichtigen Gelehrten, der in Mainz und Worms studiert hatte (11. Jh.). Er verfasste Auslegungen der zentralen jüdischen religiösen Texte, die bis heute relevant sind. In nahezu jeder gedruckten hebräischen Bibel sind seine Kommentare nachzulesen. In diesem Raum, der ein wichtiger Ort der Jüdischen Gemeinde war, diskutierten jüdische Schüler mit ihren Lehrern – vielleicht vor allem die Texte Raschis?

Dieses Objekt ist interessant, weil…

…Raschi für Juden eine wichtige Person ist, dessen Bedeutung über den engeren religiösen Zusammenhang hinausgeht. Es ist bemerkenswert, dass dieser nach ihm benannte Stuhl nie von Raschi selbst benutzt worden ist. Der Raum symbolisiert für jüdische Besucher jedoch bis heute seine Bedeutung als Lehrer und den Geist seiner Lehren. Teile der Armlehnen wurden im Laufe der Zeit beschädigt – manche nahmen sich wohl hier und da ein Stück mit. Auch sind Graffito auf dem „Thron“ erkennbar. Es sind oft Namen von Personen, die den Ort besuchten. Sie haben sich mit hebräischen Buchstaben verewigt. Der Stuhl war in der NS-Zeit zerstört – die Bruchränder sind zu sehen und zeugen so auch von den Wunden des Holocausts. Der Raum kann so viel berichten – und inspiriert zum Lernen und Innehalten. Das Lehrhaus enthält eine Stiftertafel aus dem Jahr 1623/24. Damit wird an David ben Josua Joseph Oppenheim erinnert, der das Lehrhaus stiftete. Seine Stiftungen sind alle mit einer Blüte verziert. Findet ihr die Blüte am Gebäude?

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