SchUM שו"ם
ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben der mittelalterlichen hebräischen Städtenamen.
Aktuelles
Ab November 2024 lädt der SchUM-Städte e. V. zu mehrheitlich hybriden Vorträgen ein
Neue Vortragsreihe des SchUM-Städte e.V.
Seit nun mehr drei Jahren sind die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz Teil des UNESCO-Welterbes und reihen sich damit in ein weltweites Netzwerk herausragender Stätten, die als Erbe der Menschheit bezeichnet werden, ein. Die SchUM-Stätten sind das erste Welterbe zum jüdischen Leben in Deutschland. Sie stehen für die Verbindung jüdischer mit europäischer und globaler Geschichte. Ein Erbe, das nicht vielseitiger sein könnte und deshalb auch bei der Erforschung der Stätten, im Schutz und Erhalt, aber auch in der Bildung und Vermittlung unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringt.
Ab November 2024 stellen wir neue Forschungsergebnisse, Herausforderungen im Bereich Schutz und Erhalt, Ansätze in der Bildungsarbeit des Vereins aber auch weitere Themen rund um das jüdische Leben am Rhein und die jüdische Kulturgeschichte in Deutschland in einer neuen mehrheitlich hybriden Vortragsreihe vor.
Den Auftakt machen Birgit Kita (Welterbekoordinatorin SchUM-Stätten und SchUM-Städte e.V.), Nadine Hoffmann (GDKE, Welterbesekretariat) und Dr. Stefanie Hahn (MdI), die am 20. November über aktuelle Projekte und Erkenntnisse zum Schutz und Erhalt der SchUM-Stätten berichten.
Dr. Mirjam Thulin bietet am 10. Dezember mit ihrem Vortrag „Von Worms nach Wien: Der kaiserliche Hoffaktor und Rabbiner Samson Wertheimer (1658-1724)“ einen spannenden Einblick in eine jüdische Familiengeschichte der Frühen Neuzeit.
Im neuen Jahr starten wir mit unseren Kolleginnen aus Erfurt: Die Archäologinnen Dr. Karin Sczech und Dr. Maria Stürzebecher stellen am 15. Januar ihre langjährigen Arbeiten zum Jüdisch-Mittelalterliche Erbe Erfurts, welches seit 2023 Teil des UNESCO-Welterbes ist, vor.
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Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz sind UNESCO-Welterbe!
Seit 27. Juli 2021 sind die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz UNESCO-Welterbe!
Die SchUM-Stätten umfassen einzigartige, vorbildgebende Gemeindezentren, Monumente und Friedhöfe. Es sind herausragende, besonders frühe und in einzigartiger Dichte und Vollständigkeit erhaltene Zeugnisse einer lebendigen jüdischen Tradition in dieser Region und darüber hinaus. Die SchUM-Stätten erzählen vom Verbund der SchUM-Gemeinden im Mittelalter. In ihnen zeigen sich die bauliche Innovationskraft und die herausragende Gelehrsamkeit. Hier gab es Schnittpunkte und auch Austausch mit der nichtjüdischen Umgebungskultur. Hier spiegeln sich die hellsten und dunkelsten Zeiten jüdischer Geschichte. Hier stand die Wiege des aschkenasischen Judentums und hier reichen die jahrhundertealten Wurzeln in eine jüdische Gegenwart und Zukunft hinein.
UNESCO-Website zu SchUM
Dannie Klompsma»I do not have to explain it to you, but in Ashkenazi Jewish history the Rheinland is the cradle of European Jewry. To be around in the ShUM cities is connecting to the earliest traditions of the pioneer Jews who entered Europe through Rome and Italy. It connects us physically to the Chasidei and Chachmei Ashkenaz, who shaped (world) Judaism so prominently.«
Filme zu SchUM
Filme zu den SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz finden Sie auf dieser Seite und auf unserem YouTube Kanal.
Stimmen für SchUM
Stefanie Seiler Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer/Vorstandsvorsitzende des SchUM e.V.»Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz sind sichtbares, einzigartiges jüdisches Erbe - und seit Ende Juli 2021 auch UNESCO-Welterbe! Dieses Ziel nach vielen Jahren intensiver Forschung, Abstimmungen und kreativer Prozesse erreicht zu haben, erfüllt alle Beteiligten mit großer Freude. Wir möchten das jüdische Welterbe SchUM noch bekannter machen und an diesen Stätten zeigen, wie vielfältig, innovativ und prägend die jüdischen SchUM-Gemeinden waren. Wir wünschen uns, dass die drei Städte und all die Gäste, die staunend vor und in den Synagogen und Ritualbädern stehen und die 'Ewigen Orte', die jüdischen Friedhöfe besuchen, unsere Botschaft weitertragen. Für einen angemessenen und sorgsamen Umgang mit den SchUM-Stätten und für die Verantwortung, die wir alle für die jüdische Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft tragen.«
Aron Schuster Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland»Für das jüdische Leben in Deutschland und Europa sind die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz von maßgeblicher Bedeutung. Sie sind der Ursprung einer langen und bedeutenden Geschichte, vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Die in den SchUM-Gemeinden wurzelnden Traditionen haben bis heute Gültigkeit und Einfluss auf jüdisches Leben weltweit.
Herausragende Persönlichkeiten, wie Raschi und Rabbi Gerschom haben aus dem heutigen Rheinland-Pfalz heraus das aschkenasische Judentum maßgebend geprägt.
Mit der Anerkennung der SchUM-Städte als UNESCO-Weltkulturerbe ist es möglich, die Vergangenheit dieses weltweit einmaligen Erbes zu bewahren, es in die Gegenwart zu bringen und daraus für die Zukunft zu lernen.«
Petra Gerster Journalistin, bis Ende 05/2021 ZDF-Redakteurin»Als Wormserin bin ich nicht nur im Schatten des tausend Jahre alten Doms aufgewachsen, sondern auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum ebenso alten jüdischen Friedhof ‚Heiliger Sand‘. Seine windschiefen uralten Grabsteine - manche mit kleinen Steinchen belegt - waren mir schon als Kind vertraut und erfüllten mich mit Ehrfurcht und Stolz, vor allem wenn ich hörte, dass dies der älteste erhalten jüdische Friedhof Europas ist. Zusammen mit Mainz und Speyer bildete Worms das Zentrum des jüdischen Lebens in alter Zeit, als es entlang des Rheins eine blühende jüdische Kultur gab.
Doch während heute jeder die Bedeutung der romanischen Dome von Speyer, Worms und Mainz kennt, wissen nicht viele, wie sehr diese drei Städte auch durch ihre jüdische Bevölkerung geprägt wurden. Davon zeugen neben den Friedhöfen auch Synagogen und Ritualbäder, Frauenschuln und Raschi-Lehrhaus. Es war höchste Zeit, dass SchUM als Wiege des aschkenasischen Judentums am Rhein bekannt und als Welterbe gewürdigt wird.«
Thorsten Mühl Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mainz»Die Auszeichnung ›Welterbe‹ verdeutlicht, wie einmalig der Wert einer Kulturstätte ist. Dabei sind die SchUM-Stätten nicht erst heute bedeutsam: Schon vor vielen Jahrhunderten bildeten Sie einen Verbund, der prägend für Architektur, Kultur, Religion und Rechtsprechung des Judentums in Mittel- und Osteuropa war – und bis heute ist. Mit dem Erhalt der SchUM-Stätten wird deutlich, dass jüdisches Leben seit jeher seinen Platz in unserer Region hat. Dieses Andenken ist das wahre Erbe, das uns die verbliebenen historischen Zeugnisse heute und in Zukunft vor Augen führen. Über die Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe freuen wir uns daher ganz besonders.«
Rabbinerin Prof. Dr. Elisa Klapheck Frankfurt am Main»Man fühlt in den SchUM-Stätten noch stets den rabbinischen genius loci. Ein Ausflug dorthin gibt mir immer Inspiration.«
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