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Frauenschul in Worms
Synagogenplatz, 67547 Worms
Objektbiografie
- Material
- Sandstein, Bruchstein, Mörtel, innen verschiedene Materialien.
- Datierung
- 1212/13 Anbau der Frauenschul an die Synagoge. Zwischen dem Männer-und Frauenbau gab es anfangs eine Wand. Dort hinein gebaut waren Hörschlitze – wie in Krakau in der alten Synagoge noch erhalten und teilweise in Speyer noch sichtbar. Die Zwischenwand wurde stetig verändert. Im 19. Jahrhundert wurden zwei große Durchbrüche in die Mauer zur Synagoge geschlagen, um die Räume miteinander zu verbinden. 1938 in Brand gesetzt während des Novemberpogroms. Ab 1939 weitere Zerstörung. Ab 1957 Wiederaufbau. 1961 Wiedereröffnung.
Bedeutung für SchUM
Nachdem 200 Jahre zuvor die erste Synagoge in Worms gestiftet worden war, folgte der Bau einer Frauenschul. Sie ist die erste überlieferte Frauenschul Europas. Nach den Kreuzzügen und wegen der Eigenbezeichnung als „Heilige Gemeinde“ wurden neue Konzepte für die Gemeinde wichtig. Es gab religiöse Diskussionen um das Konzept der Reinheit – und diese führten auch zu einer Umsetzung in der Architektur.
Dieses Objekt ist interessant, weil…
…es zwar eine klare Rollenverteilung im Judentum gegeben hat, in SchUM jedoch eigene Räume für Frauen errichtet wurden. Frauen hatten einen hohen Status in der Gemeinde. Der Bau einer so repräsentativen Anlage veranschaulicht noch heute diesen Status. Macht euch mal Gedanken, weshalb Frauen so wichtig waren und was alles in der Frauenschul geschah.