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    Grabstein des Baruch (Speyer)

    Leihgabe des Historischen Museums der Pfalz an das Museum SchPIRA, Kleine Pfaffengasse 20/21, 67346 Speyer

    Objektbiografie

    Datierung
    1349
    Maße
    89 cm x 125,5 cm x 17 cm
    Material
    Gelber Sandstein

    Bedeutung für SchUM

    Grabstein des Baruch ben Elieser, der am 11. März 1365 starb. Während die Pest 1349 in Europa wütete, kam es infolge dessen zu sogenannten Pestpogromen gegen Juden. Die christliche Mehrheitsgesellschaft glaubte, dass Juden Brunnen vergiftet und so die Pest ausgelöst hätten. In dieser Zeit nahm der jüdische Gelehrte Baruch ben Elieser verfolgte Juden in seinem Haus auf und versorgte sie. Nach der Vertreibung der Juden 1435 wurde der Friedhof vom Rat der Stadt Speyer konfisziert und an Christen verpachtet. Die Steine wurden abgeräumt und als Baumaterial verwendet. Vielem Grabsteine tauchten ab den 1840ern, als wieder neu gebaut wurde, wieder auf. So auch dieser Stein.

    Dieses Objekt ist interessant, weil…

    es zeigt, dass die Juden in Zeiten großer Verzweiflung und Not zusammengehalten und ihren Glauben nicht aufgegeben haben. Baruch war selbst Jude und gefährdet, aber er bot Schutz. Füreinander einstehen und einander helfen ist eine gute Tat. Die Geschichte des Baruch zeigt, dass man nie wegsehen soll, wenn jemand in Not ist. Der Text lautet: Dieses Zeichen (steht) zu Häupten eines tüchtigen Mannes, reich an Werken, ein Mann der Tora, der in ihren Zelten weilt. Und in Zeiten des Zornes gelang ihm sein Handeln, und durch ihn gab der Ewige, gesegnet sei er, dem Volk, ‎‏das dem Schwert entrann, Rettung, und er bestimmte den Bedürftigen Speise und Getreide, und sein Haus  war offen, wie die Wüste, ein Mann, der alles (Gute) in sich (vereint) … Es sei der Wille (Gottes), dass ihm die Welt, die ganz Wohlergehen ist, beschieden sei, mit ganz Israel, Amen. Berichtet über die Ereignisse mal in euren Worten.

    Bilder

    Grabstein des Baruch
    Grabstein des Baruch© Historisches Museum der Pfalz Speyer/Peter Haag-Kirchner