SchUM heute: Lernen und Diskutieren

Bildungsangebote, die das Erbe der SchUM-Stätten und der jüdischen Gemeinden in einen epochenübergreifenden Zusammenhang zur jüdischen Religion, Gelehrsamkeit und Geschichte setzen, wurden parallel zum UNESCO-Welterbeantrag entwickelt.
Europaweit agierende Experten/innen aus jüdischen Museen und Bildungszentren haben gemeinsam mit dem SchUM-Städte Verein innovative und moderne Konzepte entwickelt. Workshops und Seminare, die Teilnahme an Konferenzen und der Aufbau eines Netzwerks führten zu verschiedenen Konzepten.
Vgl. u.a. Moreshet Report
Die für heutige Generationen lange zurückliegende Epoche soll Neugier hervorrufen. Nicht Wissensreproduktion, sondern eigenständige Aneignung, multiperspektivische Zugänge, Interdisziplinarität sowie ein freier Zugang zu Quellen und Informationen sind hierbei wesentliche Eckpunkte.
Zugleich ist die Vermittlung der UNESCO-Werte ebenso wichtig.
Die Vermittlung des Welterbes an die Öffentlichkeit und das Management der Stätten im Sinne nachhaltiger Entwicklung müssen gewährleistet sein. Ausschlaggebend für den Erfolg sind internationale Zusammenarbeit, Wissenstransfer, Partizipation der Zivilgesellschaft und lokaler Akteurinnen und Akteure. Vermittlung von Wissen zum Welterbe, dessen Grundgedanken und Geschichte, zum außergewöhnlichen universellen Wert von Welterbestätten und zu ihrer Bedeutung in heutigen Gesellschaften als Orte für interkulturelle Begegnung.
Website der UNESCO zur Vermittlung
Im Zentrum steht dabei die adäquate Begleitung der unterschiedlichsten Lerngruppen: von der Grundschule über die verschiedenen Schulformen bis hin zur Erwachsenenbildung.

»Anhand lokaler Zeugnisse gibt es überall in Deutschland die Möglichkeit, sich über die deutsch-jüdische Geschichte zu informieren. Wir müssen jedoch leider feststellen, dass das Wissen in der Bevölkerung über die jüdische Vergangenheit und Gegenwart sehr gering ist.
Mangelndes Wissen über eine bestimmte Gruppe von Menschen, vor allem über eine Minderheit, führt jedoch fast immer zu Vorurteilen. Dieses Phänomen mit all seinen schrecklichen Folgen zieht sich wie ein roter Faden durch die deutsch-jüdische Geschichte.
Auch heute noch gilt: Selbst wer persönlich noch nie einen Juden getroffen hat, wer sich für das Judentum eigentlich gar nicht interessiert, kennt antisemitische Vorurteile. Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben – und sie halten sich umso besser, je weniger man über Juden weiß.
Dagegen müssen wir angehen. Und zwar vor allem in den Schulen. Im Unterricht muss nicht nur mehr Wissen über das Judentum vermittelt werden, sondern auch verstärkt über Antisemitismus aufgeklärt werden.
Wenn quer durch die Gesellschaft gezeigt wird, wie vielfältig jüdisches Leben ist, wenn Juden nicht länger als fremd empfunden werden, dann können wir erreichen, dass manches Vorurteil über Juden endlich ein für alle Mal verschwindet.«
Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland im Februar 2021
(https://www.zentralratderjuden.de/aktuelle-meldung/artikel/news/eroeffnung-des-festjahres-1700-jahre-juedisches-leben-in-deutschland/)

SchUM: das sind eben nicht staubige Steine und alte Dokumente. SchUM war modern, SchUM ist ein Geschichte- und Gegenwartsraum, den es zu entdecken gilt.

Philip Spiers - ein Nachfahre berichtet

Interview mit dem Sohn des Horst Spies aus Biblis, der ab 1935 Schüler der jüdischen Bezirksschule Worms war. Horst Spies wurde 1938, als 16-Jähriger, in das KZ Buchenwald verschleppt und floh nach seiner Freilassung nach England. Was erzählte er über Worms, die Synagoge, den Pogrom 1938? Wie führte er sein Leben weiter? Wie erlebte er die Nachkriegszeit - und was verbindet sein Sohn, Philip Spiers, heute mit Worms? In rund 30 Minuten berichtet Philip Spiers über die Weitergabe von Erinnerung und hinterlässt uns eine Aufgabe für die Zukunft.
Interview with the son of Horst Spies from Biblis, who was a pupil at the Jewish district school in Worms from 1935 on. Horst Spies was deported to Buchenwald concentration camp in 1938 at the age of 16 and fled to England after his release. What did he tell about Worms, the synagogue, the 1938 pogrom? How did he continue his life? How did he experience the post-war period - and what connects his son, Philip Spiers, with Worms today? In about 30 minutes Philip Spiers reports on the passing of memory and leaves us with a task for the future.

SchUM entdecken!

SchUM entdecken - Jerusalem am Rhein: Eine Zeitreise vom Mittelalter bis heute
Schüler/innen des Katharinen-Gymnasiums Ingolstadt besuchten 2018 Speyer und Worms, bestaunten die mittelalterlichen Monumente und gingen auf Streifzug durch Jahrhunderte. Die im Durchschnitt 16-Jährigen näherten sich den SchUM-Stätten an, beschäftigten sich mit Geschichten und Objekten und stellen ihre Ergebnisse in eigenen Worten vor.
Grundlegend war dabei die Idee, dass Schüler/innen interessantes Lernmaterial für andere Jugendliche erarbeiten. Was war ihnen wichtig, welche Objekte waren für sie interessant? Nicht der Blick des Lehrenden, sondern des Lernenden stand im Mittelpunkt. 2018 reiste die Gruppe durch SchUM, und diese Zeitreise hat alle bereichert. Das Ergebnis finden Sie bei uns auf der Website, frei zugänglich und nutzbar.
https://schumstaedte.de/entdecken

Unterrichtsmaterial: »… Golem kehrt zurück!«

»… Golem kehrt zurück!«

Zurück nach Worms am Rhein, wo die Idee eines von Gelehrten erschaffenen Wesens bereits im 13. Jahrhundert entstand – lange, bevor Prag sich auf immer mit dem Golem verband.
Das vielseitige Material ist für den Einsatz in der außerschulischen Bildung sowie im Schulunterricht, insbesondere in den Fächern Geschichte, Deutsch, Ethik, Religion, Gesellschaftslehre gedacht. Der Golem kann aber auch in Chemie oder Kunst seinen (oder ihren) Platz finden.
Die Auseinandersetzung mit dem Ideal und der Idee sowie der Figur des Golems in den verschiedenen Erscheinungsformen bietet zahlreiche und vielfältige Anknüpfungspunkte zu heute noch immer und immer wieder aktuellen und brisanten Themen – man denke nur an den menschlichen Schöpfungsdrang, Aspekte von Bedrohung und Schutz. Das komplette Material inklusive einer Powerpoint-Präsentation können Sie downloaden. In dem Bereich zum Golem finden Sie verschiedene Blöcke, beginnend mit Informationen zur Verwendung des Materials bis hin zu einem unterrichtlichen Einstieg, einem Glossar oder auch unserem Impressum.

Bitte beachten Sie Copyright und Quellenangaben.
Die Lizenzvereinbarungen für Bilder (Kunstwerke etc.) und Texte, insbesondere Zitate aus Büchern, sind für den SchUM-Städte e.V. abgeschlossen worden. Nutzer können das Material downloaden und im Unterricht oder zu Schulungszwecken verwenden, dieses Material aber nicht auf anderen Medien oder Onlineplattformen als Drittanbieter zur Verfügung stellen. Falls dies geschieht, haftet für Lizenzverletzungen der Nutzer, der dies unternimmt.

Nun wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei der Erschaffung Ihrer Unterrichtseinheit oder Ihrem Projekttag zum Golem!

Zum Download des Materials

Golem, Klaus Krier und SchUM, Beitrag des SWR, Oktober 2018

Ausstellung: »…besehn wir, ob der Rebstock treibt…«
Wein im Judentum: Von Traditionen und Genuss

Die Ausstellung »…besehn wir, ob der Rebstock treibt… Wein im Judentum: Von Traditionen und Genuss« wird nicht mehr verliehen. Sie befindet sich nun im Besitz des Freundeskreises der Ehemaligen Synagoge Deidesheim e.V. und wird dort immer wieder gezeigt.
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