Veranstaltungen im Rückblick

Die Ausstellung der SchUM-Städte e.V. zu Wein und Judentum wurde am 18. Januar in der Filiale der Volksbank Alzey-Worms in Nierstein eröffnet. Herr Steffan (Vorstand der Volksbank Alzey-Worms) und der Vorsitzende des Geschichtsvereins Nierstein, Herr Hexemer, betonten, wie wichtig eine Auseinandersetzung mit dem Judentum und der Shoah sei. Susanne Urban berichtete von der Verbindung von Wein und jüdischen Festen, von Zitaten aus der hebräischen Bibel und Raschis Kommentaren, die der Wein der Torah seien, wie ein Rabbiner im 17. Jahrhundert ausführte.

Stele auf Friedhof »Heiliger Sand« markiert berühmten »Martin Buber-Blick«
Enthüllung im Rahmen des Tages zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2018
In einem Zwiegespräch Bubers mit dem evangelischen Theologen Karl Ludwig Schmidt am 14. Januar 1933 im Jüdischen Lehrhaus in Stuttgart erörterten sie die Frage des Bundes zwischen G“tt und den Juden. Buber suchte den Dialog zur These vom »alten und neuen Bund« und verschriftlichte dies später in einem Text. Dort heißt es: »Dann gehe ich zum jüdischen Friedhof hinüber. Der besteht aus schiefen, zerspellten, formlosen, richtungslosen Steinen. ... Der Dom ist, wie er ist. Der Friedhof ist, wie er ist. Aber gekündigt ist uns nicht worden.« (Martin Buber, Rede vom 14. Januar 1933 in Stuttgart, in: Theologische Blätter 12 (1933) 272f.)
Der Standort Bubers beim Betrachten von Dom und jüdischem Friedhof ist markiert. In der UNESCO-Bewerbung spielt diese Perspektive eine Rolle; sie wird als historische Sichtachse mit unter Schutz gestellt.
OB Kissel, Worms: »Die Verbindung der jüdischen und christlichen Religion in unserer Stadt wird an dieser Stelle besonders deutlich. Hier sehen wir das Miteinander und zugleich die Schatten der antijüdischen und antisemitischen Epochen. Buber mahnt uns. Heute ist Worms eine Stadt, in der Menschen verschiedenen Glaubens miteinander friedlich leben.«
Rabbiner Vernikovsky, Mainz: »Martin Buber hat sich stets für einen interreligiösen und interkulturellen Dialog engagiert. Er hat stets Versöhnung statt Spaltung gesucht.«
Die Finanzierung der Stele erfolgte aus den Zuwendungen der Fördermitglieder des SchUM-Städte e.V.

Der vorletzte Vortrag in der Reihe »Innenräume – Außenperspektiven« führte am 12. März 2018 Prof. Alfred Bodenheimer aus Basel nach Worms. Geboren 1965, erhielt Bodenheimer eine traditionelle jüdische Ausbildung und betrieb Talmudstudien u.a. an der Yeshiva University in New York und in Israel. Er habilitierte an der Universität Genf und kam 2003 als Professor für Jüdische Literatur- und Religionsgeschichte an die Universität Basel. Zudem ist er Autor von Kriminalromanen um den Rabbiner Klein. Prof. Bodenheimer bezeichnete Worms einmal als Anker jüdischer Geschichte in Deutschland. Bodenheimer referierte kenntnisreich und pointiert über die Macht der Kontinuität in SchUM, gestützt von Fakten und Mythen, von Resilienz und der Unverbrüchlichkeit des Judentums. SchUM ist eine Projektionsfläche für Juden in aller Welt und verwebt Ideale und den idealen Ort des Jüdischen – allen Brüchen und Verfolgungen zum Trotz.

Der SchUM-Städte e.V. waren durch Susanne Flörke auf dem 4. Arbeitstreffen zu Informations- und Besucherzentren im Welterbe im April 2018 in Goslar vertreten. Die Präsentation der Abläufe und Meilensteine bei der Errichtung eines Welterbezentrums werden bei der Erarbeitung des Managementplans für die SchUM-Städte helfen und das Netzwerk sowie der professionelle Austausch die Ideen und Konzeptionierungen für SchUM begleiten. Der SchUM-Städte e.V. weiß nun: gute Planungsabläufe, klare Zielgruppenorientierung und keine Konkurrenz zu bestehenden Museen sind ebenso wichtig wie die Information der Öffentlichkeit, dass mit Anerkennung als Welterbe die Arbeit nicht endet, sondern richtig losgeht! Danke an die Organisatoren für die freundliche Aufnahme und die guten Kontakte.

Fachtagung »Kontinuität und Authentizität – Zum Denkmalwert von Wiederaufbauten«, 17./18. April 2018 in Mainz

Die internationale, von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz in Kooperation mit ICOMOS Deutschland e.V. ausgerichtete Fachtagung am 17. / 18. April 2018 im Landesmuseum Mainz stand in engem Zusammenhang mit der UNESCO-Welterbenominierung der SchUM-Städte und hatte zum Ziel, die Frage der Authentizität der Monumente im Hinblick auf den Welterbeantrag zu diskutieren. Dabei sollte erörtert werden, welche Aspekte von Authentizität in Anbetracht der Objekte, die, wie etwa die Wormser Synagoge, eine sehr wechselvolle und keineswegs zäsurlose Geschichte aufweisen, zum Tragen kommen. Ziel der Konferenz war es, die für den Welterbeantrag detailliert darzulegende Authentizität der künftigen Welterbestätten herauszustellen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu untersuchen. Die positive Einschätzung seitens zahlreicher, unabhängiger, Experten aus dem In- und Ausland war ein erfreuliches Ergebnis. Die Synagoge Worms entbehrt nicht der Authentizität. Zudem könne gerade durch den in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder durchgesetzten Wiederaufbau Kontinuität behauptet und die religiöse Tradition gewahrt werden, so die Fachexperten. Während eines Besuchs der Experten vor Ort in Worms wurden diese durch die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Anna Kischner, und den Oberbürgermeister der Stadt Wotrms, Michael Kissel, begrüßt.
Der Antrag zu den SchUM-Städten an die UNESCO konnte mit der Tagung einen weiteren Schritt vorangebracht werden.

Zum Rheinland-Pfalz-Tag 2018 in Worms brachte die Stadt den Besucher/innen die Kulturprofile nahe, die seit Jahren das Bild der Stadt prägen. Eines dieser Profile ist das jüdische Worms, das seit dem 11. Jahrhundert durch materielle und immaterielle Überlieferungen belegt ist. Neben einem Gottesdienst mit Kantor und längeren Öffnungszeiten der Synagoge sowie des Jüdischen Museums am Rheinland-Pfalz-Tag wurde beschlossen, einen Fotowettbewerb »SchUM – fotografisch interpretiert« auszuschreiben. Dies geschah im November 2017. Die daraus resultierende Ausstellung mit Weken von sechs Fotoografen wurde ab dem 30. Mai 2018 im Synagogengarten in Worms gezeigt. Die dazu gestaltete Ausstellungsmappe erschien im Worms-Verlag.

Vortrag Dr. Eszter Gantner in Worms, 28. Juni 2018

Der letzte Vortrag in der Reihe »Innenräume – Außenperspektiven« führte am 28. Juni 2018 Dr. Gantner nach Worms. Sie studierte Jura, Geschichtswissenschaft und Politikwissenschaft in Budapest, Jerusalem, Potsdam und Berlin und promovierte an der Humboldt Universität zu Berlin. 2004 und 2008 war sie Lecturer und Koordinatorin der Jüdischen Studien am Touro College Berlin. Seit 2004 unterrichtete sie an der ELTE Universität in Budapest, wo sie zwischen 2008-2010 Mitbegründerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des »Center for Central European German-Jewish Culture« war. Seit Januar 2017 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin am Herder-Institut. Zu ihren Publikationen gehört u.a. »Konstruiertes Erbe«: Zum schwierigen Verhältnis von Geschichte und Erbe, in: Informationen zur modernen Stadtgeschichte 1/2016.
Eszter Gantner sprach in Worms über die Definition von Räumen als jüdische Räume und ihre Vermarktung als kulturelles Resultat europäischer Erinnerungspolitiken und -praktiken. Der Raum wird zu einem jüdischen Raum, weil Aktivitäten, die mehr oder minder als jüdische definiert werden, in ihm oder in Wechselwirkung mit ihm vollzogen wird. Die Räume sind klar festgelegt – ehemalige Friedhöfe, jüdische Viertel, Synagogen – aber das Jüdische bleibt oft abwesend oder nur Fassade, ohne reelles jüdisches Leben. So etwas solte mit SchUM nicht passieren. Die Würde der Orte sollte in Vermittlung, Museen und touristischen Strategien bedacht werden.

Schülerinnen und Schüler fragen sich bei Begegnung mit dem Thema SchUM immer wieder: Was ist das, dieses SchUM? Wer war der Maharam? Weshalb hat die Synagoge in Worms eine Einbuchtung? Was macht man in einer Mikwe? Was erzählen Grabsteine über einen Menschen? Weshalb wurde die Synagoge in Worms, 1938 während der NS-Zeit niedergebrannt, 1957 bis 1961 wieder aufgebaut? Was hat es mit den Frauensynagogen auf sich?
Ein Projekt mit dem Katharinen-Gymnasium Ingolstadt (10. Jahrgangsstufe), vorbereitet seit 2017, begleitet von den Pädagogen Dr. Matthias Schickel und Alexander Schöner, führte eine 25-köpfige Gruppe von 15- bis 16-Jährigen aus Ingolstadt Anfang Juli 2018 nach Worms und Speyer. Spaziergänge durch Worms, eine Exkursion nach Speyer sowie ein intensiver Blick auf Details von Bauten und Dokumenten bereiteten die Schülerinnen und Schüler auf ihre eigentliche Projektarbeit vor.
Anhand von Themen, die mit mehr als 50 Objekten illustriert wurden, erforschten die Teilnehmenden nach Rückkehr während einer Projektwoche diese Artefakte. Die Ergebnisse der Objektforschung werden als virtuelle Karteikarten im Internet mit begleitenden pädagogischen Handreichungen ab 2020 dazu beitragen, Menschen in deutschsprachigen Bildungseinrichtungen über SchUM zu informieren. Sie können sich vorbereiten auf einen Besuch in SchUM, sich im Unterricht oder der Erwachsenenbildung mit SchUM befassen und das Einzigartige dieses jüdischen Lebens in SchUM am Rhein spielerische und entdeckend erforschen.

International Medieval Congress, Juli 2018, University of Leeds

Auf Anregung von Prof. Eva Frojmovic war eine Teilnahme an der Konferenz und ein Vortrag über die Synagoge Worms als Ikone des jüdischen Mittelalters möglich. Nicht Baugeschichte und Architektur, sondern die Bedeutung und der Bruch der Shoah wurden beleuchtet.
Das Programm der vom 2. bis 5. Juli 2018 stattfindenden Konferenz wies in Druckform mehr als 520 Seiten Umfang auf; es waren mehr als 2.500 Teilnehmende aktiv und knapp 900 Panels wurden angeboten, außerdem Exkursionen, Workshops, Vortragsabende etc.
Das jüdische Mittelalter fand in vielen weiteren Panels Niederschlag, sei es über Vorträge zum jüdischen Mittelalter in Erfurt oder zu Mikwaot.

Die Teilnahme von Vertreterinnen des SchUM-Städte e.V. an zwei Konferenzen in Krakau war äußerst gewinnbringend, diente der Vernetzung und der Präsentation von Projekten und Themen rund um den Antrag der SchUM-Stätten auf Aufnahme als Weltkulturerbe.
Im Juli 2018 war die Stadt Ort des Kongresses der European Association of Jewish Studies. Susanne Urban präsentierte in einem der zahlreichen Panels zu Konzepten rund um Erinnerung und Musealisierung einen Beitrag.
Im September 2018 war Krakau Treffpunkt für die Konferenz »Urban Jewish Heritage - Presence and Absence«. Susanne Urban stellte potenzielle Themen für Ausstellungen und Bildungsansätze rund um SchUM zur Diskussion. Susanne Flörke berichtete über die wechselvolle Geschichte des Friedhofs »Judensand« in Mainz und verschiedene Konzepte der Präsentation in den vergangenen 100 Jahren sdowie aktuelle Entwicklumngen.
Nicht zuletzt: die alte Synagoge in Krakau, nach dem Vorbild der mittelalterlichen Synagoge in Worms errichtet, war mehr als einen Besuch wert gewesen.

Workshop »Ein Welterbe-Besucherzentrum für Worms«, 11. Oktober 2018, Worms

Der Workshop brachte Vertreter aus Tourismus, den Städten und dem SchUM-Städte e.V. sowie des Raschi-Hauses mit Initiatoren und Gestaltern von UNESCO Welterbe-Besucherzentren sowie jüdischen Museen in Deutschland zusammen.
Dr. Marie-Luise Frey berichtete über das UNESCO-Besucherzentrum der Grube Messel. Anschließend stellte Susanne Hauer das UNESCO-Besucherzentrum in Regensburg vor. Danach berichtete Volker Böhm über die Projekte der Agentur hneun, die unter anderem das UNESCO-Besucherzentrum in Bamberg konzipierte.
Eine Begehung des Geländes um das Raschi-Haus und die Synagoge führte zu einer Diskussion des künftigen potenziellen Standortes eines solchen Besucherzentrums. Danach wurde in drei Arbeitsgruppen diskutiert.
Die Impulse aus den jüdischen Museen werden auch in die Planungen zur Sonderausstellung SchUM im Raschi-Haus 2020 einfließen bzw. Rückkoppelungen erwartet.
Der Workshop wurde auch durch eine Spende der Stiftung »Gut. Für die Region« der Sparkasse Worms-Alzey-Ried ermöglicht.

Konferenz »Religious Heritage – Europe’s Legacy for the Future«, 11. bis 13. Oktober 2018, Paris

Die Konferenz in Paris war ein Forum sowohl für politische Diskussionen als auch für den Austausch von Wissen zwischen Fachleuten im Bereich Kulturerbe und Kultur sowie religiöses Erbe in Europa. Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden die einzigartige Gelegenheit, Fragen rund um das religiöse Erbe Europas zu diskutieren. Es ging um die kulturelle, soziale, wirtschaftliche und spirituelle Bedeutung des religiösen Erbes. Es wurden Maßnahmen zur Förderung des religiösen Tourismus ebenso diskutiert wie die angemessene und zukünftige Nutzung von denkmalgeschützten Gebäuden. Das Jüdische war u.a. vertreten durch den SchUM-Städte e.V. und unseren engen Partnern, die Foundation for Jewish Heritage, London, namentlich Michael Mail, sowie Ruth Ellen Gruber als Leiterin des Jewish Heritage Online-Projekts.
https://www.frh-europe.org/

Vortrag in der ehemaligen Synagoge Deidesheim, 21. Oktober 2018

Zum Thema »Judentum, Wein und SchUM« wurde an einem freundlichen Spätsommermorgen zu einem Vortrag in die ehemalige Synagoge Deidesheim eingeladen. Dem mit vielen Fotos und Zitaten bereicherten Vortrag lauschten rund 80 Interessierte. Eine lebhafte Diskussion um Hohelied, hebräische Bibel, koscheren Wein und Genuss schloss sich an.

Eingeladen hatte die Ehemalige Synagoge Deidesheim e.V. in Kooperation mit der Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz.

Fachtagung: »Jüdisches Erbe am Rhein. Begegnungen mit SchUM und der lebendigen jüdischen Tradition in der Unterrichtspraxis«, 6. November 2018 in Speyer

Am 6.11.2018 veranstaltete das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem SchUM-Städte e.V. eine Fachtagung für Lehrkräfte zum Thema »Jüdisches Erbe am Rhein. Begegnungen mit SchUM und der lebendigen jüdischen Tradition in der Unterrichtspraxis«. Rund 60 Lehrerinnen und Lehrer rheinland-pfälzischer Schulen, von der Grundschule bis zum Gymnasium, nahmen an der Tagung teil und erhielten Anregungen für die Integration des Themas in ihren Unterricht. Susanne Urban und Susanne Flörke vom SchUM-Städte e.V. boten Workshops zu den Themen »Golem« und »Wasser im Judentum« an. Weitere Themen fachlich versierter Refentinnen und Referenten waren u.a.: »Frauen in SchUM« (Gabriele Schlick-Bamberger, Jeschurun-Religionsschule Frankfurt am Main), »Jüdische Mythen und Wundergeschichten« (Marion Feise, u.a. Jüdisches Museum Berlin) oder ein Workshop zu der Vermittlung von Judenbildern in Schulbüchern (Dr. Martin Liepach, Pädagogisches Zentrum Frankfurt am Main). Darüber hinaus präsentierte Kantor Daniel Kempin jüdische und jiddsche Lieder mit Bezug zu SchUM, Aschkenas und den Workshopthemen.
Die Workshops wurden sehr gut angenommen und es zeigte sich, dass die anwesenden Lehrkräfte großes Interesse am Thema zeigten, was durch rege Gespräche und Anregungen zu weiteren Kooperationen zum Ausdruck kam. Wir freuen uns über die aktive Teilnahme und werden die Ergebnisse in unsere pädagogische Arbeit sowie den UNESCO-Antrag aufnehmen. Wir bedanken uns herzlich für die Mitarbeit der Lehrerinnen und Lehrer sowie der tollen Organisation durch das Team des Pädagogischen Landesinstituts!

...Golem kehrte zurück!, 29. November 2018 in Worms

Seit dem 1. Oktober 2018 verkündete der SchUM-Städte e.V. immer wieder: Golem kehrt zurück! OB Michael Kissel, Vorsitzender des SchUM-Städte e.V. hatte die vom Wormser Künstler Klaus Krier geschaffene Golem-Grafik vorgestellt. Am 29. November 2018 war es soweit, und die Anwesenden im Tagungszentrum »Wormser« erfuhren, was es mit dem Golem in Worms auf sich hat. Susanne Urban erzählte, dass die Idee eines schützenden Wesens, aus einem Lehmklumpen geformt und mithilfe von Buchstaben und Zahlenkombinationen zum Leben erweckt, ursprünglich aus Worms stammte. Der Gelehrte Eleazar ben Jehuda Kalonymos hatte in seinem Kommentar zum antiken »Buch der Schöpfung« erstmals die Erschaffung eines Golems beschrieben.
Prof. Dr. Frank Stern von der Universität Wien berichtete danach kenntnisreich und mit wunderbar feinem Humor von der »Legende vom jüdischen künstlichen Superwesen«. Stern nahm die Zuhörer mit auf eine Reise durch Zeit und Raum, begann mit einer Superwoman, mäanderte durch die jüdische Literatur, reiste in die USA zu Superman und fragte, ob ein Golem auch weiblich sein könne. Er endete mit der Hinführung zum Film »Ex Machina«, den es im Anschluss zu sehen gab. Denn letztlich sind die modernen Roboter, Androiden und Cyborgs nichts anderes als Golems.
Das Projekt wurde auch durch eine Spende der Stiftung »Gut. Für die Region« der Sparkasse Worms-Alzey-Ried ermöglicht.