Moreseht Jewish Heritage Network

Moreshet - Jewish Heritage Network 2019 bis 2022

»Moreshet - Jewish Heritage Network« startete 2019 mit der EU-Förderung aus dem Programm »Europe for Citizens«.
Projektleiter: das Malopolska Institute of Culture in Krakau (MIK).
Die weiteren Partner im Netzwerk: Wrocław (Stadt Wrocław), Worms (SchUM-Städte e.V.), Hijar (Ayuntamiento de Híjar), Mantova (Comunità ebraica di Mantova) und London (Foundation for Jewish Heritage). Nach einem Kick-Off-Meeting der Lenkungsgruppe in Hijar im Sommer 2019 gab es noch zwei Seminare, in Worms (November 2019) und Wroclaw (Februar 2020). Pandemiebedingt wurden die restlichen Seminare in den virtuellen Raum verlegt. Reports und Handreichungen, Fotos und Medienberichte wie auch die Nennung von Experten/innen zum jüdischen Erbe finden Sie unter: Website Moreshet
Der zusammenfassende Report kann weiter unten als Download eingesehen werden.
Nach Abschluss dieser ersten Runde des Moreshet-Netzwerkes wird es mit »Moreshet 2.0« weitere Veranstaltungen geben.

»Moreshet - Jewish Heritage Network« started in 2019 with the EU funding from the program »Europe for Citizens«:
Project leader: the Malopolska Institute of Culture in Kraków (MIK).
The other partners in the network: Wrocław (City of Wrocław), Worms (SchUM-Städte e.V.), Hijar (Ayuntamiento de Híjar), Mantova (Comunità ebraica di Mantova) and London (Foundation for Jewish Heritage). After a kick-off meeting of the steering group in Hijar in summer 2019, there were two more seminars, in Worms (November 2019) and Wroclaw (February 2020). Due to the pandemic, the remaining seminars were moved to virtual space. Reports and handouts, photos and media coverage as well as naming experts on Jewish heritage can be found at: Moreshet website
The summary report is available for download below.
After the completion of this first round of the Moreshet network, there will be further events with »Moreshet 2.0«.

Forschung und Wissenschaft

Zu bisherigen Konferenzen und geplanten Vorhaben schauen Sie bitte in die Rubriken »Rückblicke« und auf die aktuellen Ankündigungen.

Ein gemeinsam mit dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz veranstalteter Studentenworkshop im September 2010 beschäftigte sich in Worms mit der stadtplanerischen Entwicklung der Judengasse und Umgebung.

Im Herbst 2011 fand im Mainzer Landesmuseum eine erste von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz ausgerichtete Tagung zu den SchUM-Städten statt. Expertinnen und Experten tauschten sich über den aktuellen Stand der Forschung aus und machten neue Erkenntnisse publik. Ein Tagungsband ist erschienen.

Im Herbst 2013 kamen Teilnehmende und Referenten zur Tagung »Das kulturelle Profil der SchUM-Gemeinde« nach Worms. Die Tagungsleitung lag bei Prof. em. Karl Erich Grözinger, Kooperationspartner waren das Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, die Universität Potsdam und die Bar Ilan University. Ein Tagungsband ist erschienen.

Die Aufnahme, Auswertung und Kontextualisierung der Grabsteine des »Heiligen Sand« erfolgt derzeit unter Leitung von Professor Michael Brocke, der etliche Friedhöfe in dieser Weise erschloss und erforschte, so auch den jüdischen Friedhof am Börneplatz in Frankfurt am Main in. Eine umfassende Publikation zum »Heiligen Sand« ist in Vorbereitung. Prof. Brocke wird vom Altertumsverein Worms e.V. unterstützt.

Der Friedhof »Judensand« in Mainz soll in Zukunft, entlang halachischer, wissenschaftlicher und zugleich denkmalpflegerischer Richtlinien, weiter erschlossen und gesichert werden.

Verantwortlich für die Erarbeitung des Welterbeantrags ist das Land Rheinland-Pfalz. Hierbei arbeitet das federführende Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland Pfalz bei der Erstellung des Nominierungs-Dossiers mit verschiedenen wissenschaftlichen Kooperationspartnern zusammen, darunter das Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden an der Universität Trier sowie die Universitäten Heidelberg und Mainz.

Bereits seit dem hohen Mittelalter gelten die jüdischen Gemeinden in Mainz, Worms und Speyer als Modelle für das jüdische Leben in Aschkenas, d. h. den deutschen Landen an Rhein und Donau, später darüber hinaus auch in Oberitalien und Mittel‑/Osteuropa. Diese Vorbildfunktion äußert sich mit langer, bis heute wirksamer Geltung auf dem weiten Gebiet der jüdischen Gelehrsamkeit im religiösen Recht und in der synagogalen Dichtung sowie in spezifischen Ausformungen der religiösen Praxis. Dieses immaterielle Kulturerbe entstand im konkreten räumlichen Umfeld der mittelalterlichen Kathedralstädte am Rhein und in der Auseinandersetzung mit der christlichen Umwelt – einschließlich der Herausforderungen durch Verfolgungen und Gefährdungen, die sich beispielsweise in einer besonderen Verehrung der jüdischen Märtyrer in der religiösen Praxis und im Kult der Synagoge äußerte. Gemeindliche und soziale Innovationen, die hier besonders früh festzustellen sind, entfalteten ebenfalls eine breite Wirkung in der jüdischen Welt – sichtbar u.a. im Bau monumentaler Mikwaot und spezieller Frauenschuln als Ausdruck der Geschlechterverhältnisse innerhalb der jüdischen Gemeinden und Familien. Der Ruf ihrer Rechtsgelehrten, der synagogalen Dichter und ihrer »Frommen« war in der Erinnerung späterer Generationen stets mit konkreten Orten verbunden – insbesondere mit bestimmten Gräbern auf den Friedhöfen, aber auch mit Örtlichkeiten in den jeweiligen Wohnbezirken.